Premiere in den USA

Heiße Fahrmaschine feiert Premiere in den USA: Mit ihrer sportlichen Seele steht die XV 1700 PC Road Star Warrior für eine neue Generation von Power Cruisern.


Nach ihrer Einführung auf dem nordamerikanischen Markt repräsentiert die Warrior eine neue Generation von Motorrädern, die den typischen Cruiser-Look mit sportlichen Talenten kombiniert. Mit einem Aluminium-Rahmen und erlesenen Hightech-Zutaten wie der Upside-down-Telegabel und der sportlichen Doppelscheibe im Vorderrad schließt die Warrior die Lücke zwischen einem traditionellen Cruiser und den eher sportlich orientierten Straßenmotorrädern.

Nur die Form ist noch Cruiser: Der Warrior-Rahmen besteht aus Aluminium

Projektleiter Tatsuya Watanabe: "Wir fanden die Idee äußerst attraktiv, einen Cruiser mit dem Big Twin der Road Star aufzuladen. Viele Fahrer hatten uns erzählt, dass ihnen ein hohes Leistungspotenzial besonders wichtig sei. Als Ingenieure teilten wir natürlich diese Ansicht. Nach unserer Vorstellung sollte das Motorrad einerseits lässig zu fahren sein und andererseits durch seine Leistungsfähigkeit begeistern."

Watanabe und sein Team erhöhte den Output des Big Twin um 40 Prozent. Gleichzeitig konnten sie die Maschine im Vergleich zur Road Star XV 1600 um satte 40 Kilogramm abspecken. Watanabe erklärt, wie der Cruiser zu seinem Alurahmen kam: "Als wir über Gewichtseinsparungen sprachen, wurde der Begriff ‚Leichtmetall-Rahmen' eher scherzhaft in die Diskussion geworfen. Doch nach einigen Tagen der Überlegung kamen einige Mitglieder des Teams zu dem Schluss, dass die Sache tatsächlich funktionieren kann."

Weniger Gewicht, mehr Leistung, dazu eine Doppelscheibenbremse, eine Upside-down-Telegabel und sportliche Federelemente hinten plus die erhöhte Schräglagenfreiheit machen aus der Warrior weit mehr als einen Cruiser.Hiroshi Tanaka von der Motorenentwicklung ist überzeugt: "Jeder, der den satten Vorschub der Warrior am eigenen Leibe erfährt wird sich fragen, ob er tatsächlich auf einem Cruiser sitzt."

Die Aluminium-Schwinge der Warrior ist von sportlichen Motorrädern abgeleitet

Derek Brooks, Produktmanager der Yamaha Motor US, ist eng mit der Entwicklung der Warrior verbunden: "Viele Kunden, darunter auch Fahrer von Sportmotorrädern und Dirtbikes, wünschten sich von einem Cruiser mehr als das, was auf dem Markt angeboten wurde. Insbesondere war immer wieder von mehr Leistung und einem besseren Handling die Rede. Auf der anderen Seite wollten die Befragten nicht auf typische Cruiser-Elemente wie das traditionelle Styling, den Charakter und den Sound eines luftgekühlten, über Stößelstangen gesteuerten V-Twins verzichten. Ein klares Design und die Möglichkeit, Customizing nach individuellen Vorstellungen zu betreiben, zählten ebenfalls zum Muss."

Jun Tamura, bei GK Dynamics für das Styling verantwortlich: "Zu den wesentlichen Merkmalen beim Cruiser-Design zählt die kraftvolle Optik des Motors."Und der 1.700 cm3 V-Twin sieht nicht nur kraftvoll aus, er ist es auch. Das neue Triebwerk basiert auf dem Aggregat der XV 1600, weist aber deutliche Unterschiede auf. Neben vielen Detailänderungen wie der vergrößerten Bohrung und dem überarbeiteten Zylinderkopf trägt besonders die neue Benzineinspritzung zu dem Plus an Leistung und Drehmoment bei. Hiroshi Tanaka erklärt dazu: "Für den Einbau von Doppelvergasern war der Zylinderwinkel zu klein, die Bänke lagen zu eng bei einander." Also ersetzten die Ingenieure die konventionellen Vergaser durch eine 40 Millimeter große Fallstrom-Doppeleinspritzung von Bosch.

Die üppig dimensionierte 2-in-1-Auspuffanlage zählt zu den charakteristischen Features der Warrior. Ingenieur Fumio Takatani erinnert sich: "Manche haben die Anlage mit einer Bazooka verglichen, aber wir haben diese Auslegung durchgesetzt." Der hubraumstarke Motor braucht ganz einfach großvolumige Endschalldämpfer, um sein hohes Leistungspotenzial zu realisieren. Übrigens sind die Schalldämpfer besonders hoch montiert, damit genügend Schräglagenfreiheit zur Verfügung steht. Zusammen mit dem neuen, eng gestuften Fünfganggetriebe erlaubt der Warrior-Twin daher Atem beraubende Sprints auch aus Kurven heraus.

Für ein unmittelbares Fahrerlebnis und einen jederzeit spürbaren Punch ist der Motor starr mit dem Rahmen verschraubt. Gleichwohl garantieren die leichtgewichtige Schwinge, die Upside-down-Telegabel und die optimierte Dämpfungscharakteristik am Hinterrad eine hohe Stabilität und beste Handlingeigenschaften.

Die Bremsanlage ist mit jener der XJR 1300 identisch. Gerade in Hinblick auf die Standards im Cruiser-Segment liefert das System mit den patentierten, einteilig gegossenen Yamaha-Bremssätteln außergewöhnliche Verzögerungswerte bei bester Dosierbarkeit und Rückmeldung. Besonders auf kurvenreichen Landstraßen dringt die Warrior damit in neue Cruiser-Dimensionen vor.

Bislang wird die Warrior nur auf dem US-Markt angeboten. Sven Ermstrang, Produktplaner bei Yamaha Motor Europe: "Für uns ist das Projekt seit seinem Start von großer Bedeutung. Obwohl die Maschine für den US-Markt entwickelt wurde, könnte sie durchaus auch das europäische Cruiser-Segment bereichern. In Sachen Styling und Leistungspotenzial bringt sie jedenfalls sämtliche Voraussetzungen mit. Allerdings wäre die Maschine im oberen Preissegment angesiedelt, weshalb unsere Verkaufsabteilung nur geringe Absatzzahlen für Europa prognostiziert. Ein derartiges Volumen rechtfertigt aber kaum eine aufwändige Anpassung an die europäische Abgasnorm EU-2, die sich von den amerikanischen Emissionsvorschriften doch sehr unterscheidet. Ich persönlich finde das jammerschade. Nach einer kürzlich durchgeführten Testfahrt war wirklich jeder von der Warrior begeistert. Der Motor ist ein echter Hammer, der sicherlich auch den europäischen Geschmack trifft. Wir werden die potenzielle Nachfrage in Bezug auf die Warrior daher genau im Auge behalten."


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